Nervenschlacht mit Happy End
SV Ettenkofen – TSV Ergoldsbach 3:5
Der Auftakt zur neuen Saison hatte es wahrlich in sich: beim Derby - Auswärtssieg des TSV in der Ettenkofener Gruam bekamen die 420 Zuschauer ein Spektakel mit acht Toren geboten. Dabei sah es lange Zeit nach einem deutlichen Sieg der Gäste aus, doch in der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse, und die Partie wurde ebenso spannend wie hektisch.
Sechs Jahre nach dem letzten Punktspiel gegen den SVE erwischte der TSV einen Traumstart. Nach nicht einmal einer Zeigerumdrehung war Maciej Malewski zur Stelle, und brachte seine Farben in Führung. Nur wenig später hatte der TSV Glück, dass Daniel Dollmanns Kopfball ans Aluminium klatschte. Besser machte es Tobi Schmid – der nach dem Schockmoment im letzten Testspiel gottseidank wieder einsatzfähig war – und staubte in der 14. Min. eiskalt ab. Als nach einer guten halben Stunde Kerim Demir und Markus Mayer mit einem Doppelschlag auf sage und schreibe 4:0 erhöhten, rieb sich der TSV – Anhang verwundert die Augen. Einen derartigen Spielverlauf hatte man sich gegen den hochkarätig besetzten Gastgeber in den kühnsten Träumen nicht erwartet.
Nach dem Wechsel wollten es die Heimelf nochmal wissen, und hatte Pech, dass Markus Stockmeiers Schuss ans Kreuzeck klatschte. Kurz danach konnte sich der SVE aber glücklich schätzen, dass der Schiedsrichter ein Handspiel im Sechzehner übersah. Nun plätscherte das Spielgeschehen dahin. Ettenkofen verbuchte zwar mehr Spielanteile, versprühte aber nicht viel Torgefahr. Das sollte sich allerdings in der Schlussphase dramatisch ändern: in der 81. Minute setzte sich SVE – Kapitän Patrick Stockmeier geschickt durch und brachte sein Team doch noch aufs Scoreboard. Und auch der nächste Schuss saß: nach einem Stockmeier - Freistoß ins kurze Eck witterten die Hausherren nochmal Morgenluft. Daran änderte auch eine Zeitstrafe gegen Rasheed Haidari nichts. In Unterzahl machte Patrick Stockmeier mit dem nahezu identischen Freistoß das 3:4! In der fünfminütigen Nachspielzeit war die Spannung nicht mehr zu überbieten. Ein weiter Ball aus der SVE – Hälfte rutschte nur knapp über die Latte – das kollektive Aufatmen beim TSV – Anhang war wohl bis Neufahrn zu hören… In der Schlussminute blieb Kerim Demir bei einem Konter cool, und markierte die endgültige Entscheidung.
Damit war die Partie zwar gelaufen, aber die Aufregung noch lange nicht beendet: ein Ettenkofener Spieler erwies sich beim Abpfiff als schlechter Verlierer und bespuckte einen TSV -Aktiven, was zu turbulenten Szenen führte. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein im SVE - Sportheim glätteten sich aber auch diese Wogen wieder.
Insgesamt ein gelungener Start der jungen TSV – Mannschaft, den man so nicht unbedingt erwarten konnte.